Niele Toroni
Falsches Bild. Wahre Malerei. Pinselabdrücke Nr. 50 in regelmäßigen Abständen von 30 cm
2017
Acryl auf Wand, Kreppband
205 x 205 cm
Sammlung Lambrecht-Schadeberg
VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: MGKSiegen
Die Arbeiten Toronis, stets von ihm selbst ausgeführt, entstehen zum großen Teil vor Ort. Auf Mauern, Wänden, Türen, und allen Arten abgegrenzter Flächen im Außen- wie Innenraum bringt er seine gleichmäßigen Pinselabdrücke auf. Die Arbeiten auf vorhandenen Flächen stellen meistens einen Eingriff in die Raumordnung dar. In diesem Fall spielt Toroni jedoch ironisch auf die Diskrepanz zwischen dem wandernden Tafelbild als Sinnbild des Museums und der ortsgebundenen Malerei an. Die mit Klebeband abgegrenzte Fläche auf der Museumswand erscheint im ersten Augenblick wie ein Tafelbild, doch ihr fehlender Abstand zur Wand offenbart die direkte Aufbringung der Farbe. Toroni nistet sich ein, das Werk ist somit in seiner Standort-Treue den meisten Werken des Museums überlegen und kann nur durch Zerstörung entfernt werden.