Sigmar Polke
Lösungen I–IV

1969
Lack auf Nesselstoff
4-teilig, je 150 x 125 cm
Sammlung Lambrecht-Schadeberg

Im Frühwerk Polkes spielt die ironische Distanz zur Konsumgesellschaft der deutschen Wirtschaftswundergesellschaft der 1950er und 60er Jahre eine große Rolle. In seinen teilweise provokanten Bildern ruft er dazu auf, Weltbilder nicht unreflektiert zu übernehmen.

Selbst vor den strengen Regeln der Mathematik hat er dabei nicht Halt gemacht. Die betont schlicht und seriös wirkende Auflistung einfacher Rechenaufgaben ohne jeglichen künstlerischen Impetus führt beim Betrachter zu Unbehagen und Irritation. Gerade mit dem Titel „Lösungen“ wird die Absurdität des Unterfangens ausgestellt. Jede Lösung ist ein neuer Fehler. Oder auch umgekehrt: Jeder Fehler ist eine neue Lösung.