Charlotte Posenenske
Vierkantrohre Serie DW
1966/67
12 auffaltbare und miteinander verschraubbare Elemente aus Wellpappe (W), System aus 4 verschiedenen stereometrischen Hohlformen mit weißen Plastikschrauben und Stabilisierungsrahmen
4 Quadratohre: 140 x 70 x 70 cm ; 2 Rechteckrohre: 140 x 70 x 35; 4 Winkelstücke 70 x 70 cm u.a.
Sammlung Gegenwartskunst
Wie funktionale Elemente aus industriellen Zusammenhängen sehen die lapidar betitelten „Vierkantrohre Serie DW“ aus. Posenenske hatte hierfür vier Form-Elemente bestimmt, die beliebig miteinander kombinierbar sind. Das leichte Material des Kartons und die großen Plastikschrauben sollten es möglich machen, dass jede und jeder die gleichermaßen leichten und monumentalen Skulpturen selbst entwickeln konnte.
Posenenske bevorzugte öffentliche und alltägliche Räume zur „Aufführung“ ihrer Werke, um dem Ziel Kunst eine gesellschaftliche Funktion zuzuweisen näher zu kommen. 1968, am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere stehend, beschloss sie jedoch mit der Kunst aufzuhören. Kurz vorher hatte sie noch ihre künstlerischen Leitideen in einem Statement formuliert: „Die Sachen, die ich mache, sind veränderlich, möglichst einfach, reproduzierbar (…) Sie sollen nichts anderes vorstellen als sie sind.“