Sigmar Polke
Strand
1966
Dispersionsfarbe auf Leinwand
80 x 150 cm
Sammlung Lambrecht-Schadeberg
© The Estate of Sigmar Polke, Cologne/VG Bild-Kunst, Bonn 2021
In den 1960er Jahren waren die Pop-Art Künstler nicht nur von den Bildwelten der Konsum-Kultur fasziniert. Genauso beschäftigten sie sich mit den glatten Oberflächen der dazugehörigen Werbungen. Zeitgleich nutzten Künstler die künstlerischen Möglichkeiten des Halbton-Rasterverfahrens, z.B. Roy Lichtenstein in den USA, Gerald Laing in Großbritannien und Sigmar Polke in Deutschland. Polke beschäftigte sich seit 1963 mit diesem Verfahren und erhob den Punkt – wie er später ironisch erklären sollte – zu seinem bevorzugten Gestaltungsmittel für neue Experimenten und Verfremdungen. Teils lässt Polke die Punkte selbst zum Motiv werden, inklusive Störungen und Druckfehler. Die starke Vergrößerung des Rasters lädt ein zu einer Auseinandersetzung mit der menschlichen Wahrnehmung.