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Für den Architekten Josef Paul Kleihues (1933–2004) war der Um- und Neubau des MGKSiegen das neunte Museumsprojekt, das er realisieren konnte. Bei seiner Arbeit in Siegen interessierte Kleihues vor allem die produktive Spannung zwischen alter und neuer Bausubstanz, zwischen Tradition und Moderne. So ließ er den 1894 als Telegrafenamt errichteten Altbau des Museums durch einen zum Schlossplatz hin orientierten Bau erweitern und dem Neubau eine freigestellte Betonwand vorblenden.

Museum für Gegenwartkunst Siegen, 2001, Foto: Roman Mensing

Die entscheidende Idee für den Umbau lag in dieser Trennung des entstehenden Ensembles in zwei gestalterisch unterschiedliche Teile, die äusserlich deutlich gegeneinander stehen, während im Inneren der Übergang kaum wahrnehmbar ist. Der auf Kuben beruhende neue Baukörper beherbergt Eingangsbereich, Restaurant und gesondertes Foyer, im zweiten Stock befinden sich weitere Ausstellungsräume. Außen wird der Neubau geprägt von der großen Videowand als Blickfang über der Eingangstür.

Ab 2020 ist diese große LED-Wand eingebunden in die Ausstellungsreihe „MGKWalls“, die zwei prominente Museumswände in den Mittelpunkt einer Jahrespräsentation stellt: die Eingangswand im Foyer des Museums und gegenüber bestehenden Wandarbeit „Quiver“ (2017) der Rubenspreisträgerin Bridget Riley sowie die große LED-Wand an der Außenfassade, welche die Architektur des Museums programmatisch zur Stadt öffnet und seit Eröffnung des Museums ein markantes Kennzeichen des Gebäudes bildet.