Michael Beutler
Fliegender Markt
Die Installation „Fliegender Markt“ von Michael Beutler ist eigenständige Skulptur und gesellschaftlicher Treffpunkt zugleich.
Realisiert auf dem Unteren Schlossplatz, in unmittelbarer Nähe zum MGKSiegen, markiert die ortsbezogene, begehbare Außeninstallation eine sichtbare Öffnung des Hauses und eine Einbindung der Stadtgesellschaft.
Der „Fliegende Markt“ ist ein Archetyp mobiler Architektur, aufgebaut als großer Markt aus einzelnen, vom Künstler konzipierten Marktständen. Die Stände sind nach gewöhnlichem Vorbild entworfen und der architektonischen Umgebung angepasst. Jeder Stand ist von einem kleinen Baldachin gedeckt und trägt zwischen seinem Ständerwerk eine Tischfläche, die sich zugleich in eine Sitzbank verwandeln lässt. Zudem kann das Ständerwerk über den Baldachin hinaus vertikal und diagonal verlängert werden, wodurch sich die Stände in Überkopfhöhe miteinander verbinden. So wächst der Markt in seiner modularen Struktur nicht nur horizontal, sondern auch vertikal in die Höhe des Platzes.
Das Museum für Gegenwartskunst wird die geschaffene Installation dazu nutzen, einen Teil seines Rahmenprogramms sowie seine Vermittlungsaktivitäten bei schönem Wetter nach draußen zu verlagern und sich über die Sommermonate als buchstäblich „offenes Museum“ zu präsentieren. Dazu werden auch andere Institutionen und Vereine eingeladen, die Installation für ihre Zwecke zu nutzen. An den veranstaltungsfreien Tagen ist der Markt sich selbst überlassen. Studierende der umliegenden Universitätsgebäude und Passant*innen können unter den Dächern Schutz vor Sonne und Regen suchen, sich zum Picknick treffen, spontan Vorführungen auf dem Innenplatz darbieten oder sich mit der künstlerischen Struktur selbst inszenieren.
In Sichtweite zum Museumseingang setzt „Fliegender Markt“ von Michael Beutler den künstlerischen Rahmen für ein im Sommer 2021 besonders nötiges Kulturprogramm im öffentlichen Raum, das so vielfältig wird wie die beitragenden Personen und Initiativen – stets unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Versammlungsbestimmungen.
Michael Beutler (*1976 in Oldenburg, lebt und arbeitet in Berlin) reagiert mit seinen Arbeiten zumeist auf die sozialen und architektonischen Strukturen der jeweiligen Ausstellungssituation, die als Produktionsstätte und Präsentationsort zugleich genutzt wird. Er verarbeitet meist industriell gefertigte Materialien wie Papier, Metall, Holz oder Kunststoffe und bindet bei der Entstehung seiner Werke oftmals auch Dritte ein. Diese prozesshafte Werkentwicklung wird von ihm als produktiver Bestandteil seiner Arbeit begriffen.
Wir danken für die
Projektförderung
Wir danken für
die technische
Unterstützung
Schreinerei Wehn GmbH
Brendebach Ingenieure GmbH
Architekt Jörg Mattern