Lena Henke
My Fetish Years
Lena Henke (geb. 1982) erhält am 27. September 2019 den 8. Siegener Förderpreis zum Rubenspreis. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 5000 € sowie eine Ausstellung und eine Publikation verbunden. Die Ausstellung „My Fetish Years“ eröffnet am Tag der Preisverleihung im MGKSiegen mit Arbeiten der Künstlerin aus den letzten zehn Jahren ihres Schaffens.
Ein grellgelber Körper, gefertigt aus wetterbeständigem, synthetischem Kautschuk – ebenso schlafender Elefant wie postmoderne Architektur; ein knallroter Huf aus Forton, changierend zwischen Pferdefuß, Baumstamm und Ziegelstein; dazu eine skulpturale Familienaufstellung in tiefviolettem Gummi gegossen – zugleich Portrait einer Sammlung figurativer Plastik des 20. Jahrhunderts.
Lena Henke (geb. 1982 in Warburg, lebt und arbeitet derzeit in New York) arrangiert ihre vielfältigen, skulpturalen Arbeiten oft in umfangreichen Rauminstallationen. Ihre Kunstwerke erinnern an Städteplanung und Land-Art, sie greifen Themen wie interhumane Beziehungen, Sexualität und Fetischismus auf. Stets unterwandert Henke dabei auf spitzfindige Weise und mit einem humoristischen Unterton die patriarchalischen Strukturen der Kunstgeschichte. Mit Strategien der Intervention, Aneignung und Kontrolle untersucht die Künstlerin ihre Werke im Verhältnis zu sich selbst und ihrem familiären Umfeld. In ihrer Formsprache finden sich Referenzen auf den Minimalismus, die sie mit surrealistischer Motivik verbindet. Auf diese Weise untersucht Henke das Straßenleben und ergründet die Ideen von Städteplanern und Stadttheoretikern wie Jane Jacobs, Roberto Burle Marx als auch Robert Moses.
Die Ausstellung „My Fetish Years“ im Museum für Gegenwartskunst Siegen lieferte als bisher umfassendste Einzelausstellung der Rubensförderpreisträgerin einen Überblick zu zehn Jahren künstlerischem Schaffen. Der Katalog „Lena Henke. My Fetish Years“ kann im Museumsshop erworben werden.