Takako Saito
You and Me
Die Künstlerin Takako Saito ist für ihre poetisch-skurrilen Performances berühmt geworden, die sie in Austausch mit Mitspielern oder dem Publikum durchführt. Unverwechselbar sind ebenso ihre seit den 1960er Jahren entstandenen, sorgfältig gearbeiteten Objektkästen mit Miniaturen sowie die zahlreichen freien Schachspiele.
„You and me“: der Gedanke des Spiels mit dem Publikum prägt fast alle Werke von Takako Saito (*1929), seien es Buchobjekte, Performances, Schachspiele, Klangarbeiten, Shops oder Kleider. Das breite Spektrum ihrer Arbeiten spiegelt sich in ihren Lebensstationen wieder, die sie von Japan über die New Yorker Fluxus-Szene der 1960er Jahre und verschiedene europäische Länder schließlich nach Düsseldorf führten.
Saitos Arbeiten haben jeweils eigene Regeln. Sie fordern einerseits zum Ausprobieren und Spielen auf, gleichzeitig animieren sie dazu, Spielregeln selbst auszuloten, Grenzen zu erkunden und mindestens einen Schritt darüber hinaus zu gehen. Weder vor ungewöhnlichen Materialien macht die Künstlerin Halt noch vor Verfahren, die vor ihr noch niemand ausprobiert hat. Diese künstlerische Haltung wurzelt ebenso in reformpädagogischen Ansätzen, die Saito bereits im Japan der 1950er Jahre kennenlernte und in den offenen Konzepten von Fluxus, wo Spiel, Humor und alltägliche Handlungen, Gegenstände und Materialien einen hohen Stellenwert einnehmen.
Die große Überblicksausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen zeigt Arbeiten aus den 1960er Jahren bis heute. In zwölf Ausstellungsräumen werden mehr als 200 Arbeiten zu sehen sein, darunter Objekte, Installationen, Klangarbeiten und Textilien.
Während der Laufzeit der Ausstellung, wird Takako Saito Performances aufführen, u.a. zur Eröffnung, am 12.11.2017, um 13.30 Uhr und zur Finissage am 18.02.2018, um 17.15 Uhr. Eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Labor Neue Kunst der Universität Siegen sowie ein Symposium begleiten die Ausstellung.
Die während der Ausstellung erscheinende Publikation, hrsg. von Johannes Stahl und Eva Schmidt, Snoeck Verlag, Köln, dokumentiert die Ausstellung und die Performances.
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.