Blickmaschinen oder wie Bilder entstehen
Zeitgenössische Kunst schaut auf die Sammlung Nekes
Das Bild, sein Wirkungsspektrum und die damit verbundene ständige Veränderung unserer Sehweisen gilt es immer wieder neu auszuloten. Künstler wenden sich heute oft parallel neben Video, Digitalkamera und Computer den historischen Medien zu. Die Ausstellung Blickmaschinen stellte aktuelle künstlerische Positionen in Zusammenhang mit Exponaten aus der Sammlung Werner Nekes. Zu sehen waren ca. 200 Objekte aus dieser Sammlung und Werke von 40 zeitgenössischen Künstlern seit den 1960er Jahren wie William Kentridge, Kara Walker, Mischa Kuball, Sigmar Polke und viele andere.
Der Filmemacher Werner Nekes hat über Jahrzehnte hinweg eine einzigartige Sammlung aufgebaut, deren Stücke sich zu einer Kulturgeschichte der optischen Medien zusammenfügen: Anamorphosen, Laterna-Magica und Projektionsbilder, Perspektivtheater etc., die als Vorläufer für Film, Fernsehen und das digitale Zeitalter anzusehen sind. An diesen Objekten lässt sich eine geschichtliche Entwicklung der Bilderzeugung vor dem Hintergrund der jeweiligen technischen Möglichkeiten ablesen.
Beim Aufspüren der Ursprünge der Bildproduktion durch zeitgenössische Künstler wird erfahrbar, wie künstlerische Bilder zustande kommen, welche Eigenschaften spezifisch für sie sind und wie Fiktion und Realität, Illusion und Vision ineinander greifen. Die Aktualisierung von überlieferten Konzepten und Apparaturen meint mehr als eine Wiederbelebung: Sie birgt das Potential von Entwicklung und Erneuerung, von Überraschung und Versuch. Dabei findet in der Gegenüberstellung der Bilder, die von den Apparaten und verschiedenen Techniken geliefert werden, mit dem, was das menschliche Auge bereit ist, an Bildern wahrzunehmen, immer auch eine Überprüfung unserer Sehgewohnheiten statt.
Den Auftakt machte die durch Europa tourende Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen. Anschließend war sie in Kooperation mit dem C3 Center for Culture & Communication Foundation in der Mücsarnok / Kunsthalle, Budapest, Ungarn zu sehen, danach im Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla, Spanien.
In Kooperation mit der Universität Siegen:
Lehrstuhl für Mediengeschichte
Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Studiengang Kunstdidaktik